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17 Die bei Weltmeisterschaften und olympischen Spiele erfolgreichen Saarländischen Fechter


Auszug © Alfred Werner Maurer

 

Bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin errang die Deutsche Herrenflorett-Mannschaft mit Erwin Casmir, Julius Eisenecker, August Heim, Siegfried Eledon, Stefan Rosenbauer und dem Saarländer Otto Adam die Bronzemedaille.

Am 12.12.1945 wird das Vereinsrecht für die Zone française d´occupation neu geregelt. Sportarten mit paramilitärischem Charakter - "Schieß- und Waffensport", "Kampfsport", "Segelflugsport" und auch Turnen, "la gymnastique aux agrès" - sind verboten. Während alle ausgeschlossenen Pseudomilitärsportarten ihr Verbot bis in das Ende der 40er Jahre behielten war Fechten innerhalb von nur wenigen Wochen aus der Verbotsliste gestrichen . 1946 entwickelte sich beim damaligen SV Saar 05 eine zentrale Fechtabteilung. Fechter hatten dort eine Begegnungsstätte, die Saarländer und Franzosen allein nach sportlichen Kriterien nebeneinander ihren Sport treiben ließ. Im Schreiben vom 14.06.1948, worin die saarländischen Fechter die Fédération française d´Escrime anregten, eine saarländische Olympiamannschaft bei der Olympiade 1948 in London starten zu lassen, wurden 8 Personen für die Disziplin Florett, Degen und Säbel vorgeschlagen: Anton Rehlinger, Richard Benkert, Adolf Benkert, Heinrich Benkert, Otto Adam, Rudolf Mehs, Ernst Stolz, und Ludwig Wiedenhöfer . Als Trainer und "Manager" wird Julius Alpar benannt. Mit diesen Bemühungen der Saarfechter um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1948 in London wird das Manifest einer saarländischen Eigenständigkeit angestrebt. Die Anerkennung der Saar als "Pays olympique", "Olympic country" im internationalen Sport entspräche der Autonomie der Saar.

Am 06. August 1948 fand die Gründungsversammlung des Saarländischen Fechterbundes, kurz SFB, in Saarbrücken statt. Danach gaben die Vertreter der saarländischen Fechter das Verlangen nach Eigenständigkeit auf und befolgten den im Kulturabkommen vom 15.12.1948 verordneten Weg. Dokumente belegen, daß die saarländischen Fechter als "Union d´Escrime de la Sarre" im Jahre 1949 der Fédération française d´Escrime angehörten. Als "Ligue" wird nun der "Fechterbund Saar" angegeben.

Das "Comité olympique de la Sarre" bittet am 05.05.1950 den Präsidenten des IOC, Sigfried Egström, um die Anerkennung. Am 15.05.1950 wird vom IOC die Anerkennung der Saar als "pays olympique" ausgesprochen . Die internationalen Sportgremien bestätigen den von Frankreich geschaffenen sportpolitischen Status und damit die Trennung der Saar von Deutschland. Vom 05.-07.04.1951 fand im Großen Sitzungssaal des französischen Autombilclubs in Paris die alljährliche Zusammenkunft der Vertreter der Fédération International d´Escrime, der FIE, statt, die im Jahre 1913 genau an diesem Ort gegründet wurde. Tagungsthema des Kongresses war die Wiederaufnahme Japans und Deutschlands und die Neuaufnahme des Saarlandes in die FIE. Die Delegierten stimmten der Aufnahme Japans und des Saarlandes zu, während der Antrag Deutschlands auf Wiederaufnahme um ein weiteres Jahr zurückgestellt wurde. Während der Zugehörigkeit in der FIE nahmen die saarländischen Fechter an Olympischen Spielen und an Weltmeisterschaften teil. Eine Saarmannschaft sowie Einzelfechter starteten im Herrenflorett und Säbel bei den Olympischen Spielen in Helsinki 1952. Es waren dabei Karl Bach, Walter Brödel, Günther Knödler, Ernst Rau und Willi Rösler.

Nach sechsjähriger Mitgliedschaft in der FIE wurde der Saarländische Fechterbund am 01.01.1957, dem Tage der politischen Rückgliederung des Saarlandes nach Deutschland, mit 23 Vereinen und 927 Mitgliedern als Fechterbund Saar e.V., genannt FBS, Landesverband des Deutschen Fechterbundes. Otto Adam, übernahm den Vorsitz des Saarländischen Fechterbundes. In der Zeit vom 30.05.1957 bis zum 28.11.1970 war Otto Adam Präsident des Deutschen Fechterbundes und bis zu seinem Tode am 02.12.1977 Ehrenpräsident des DFB.


 

 

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